Vom Sattelzug zur Häkelnadel

Veröffentlicht am 20. November 2025 um 13:21

Hallo liebe Handarbeits-Fans und alle, die eine gute Geschichte schätzen!

Ich möchte euch heute etwas sehr Persönliches über mich erzählen – eine Geschichte, die erklärt, wie ich überhaupt zur Handarbeit gekommen bin und warum meine ersten Werke die kleinen, zauberhaften Sorgenwürmchen waren.

Die meisten kennen mich heute als Tussipower, die hinter den Perlen, den Anhängern und den Häkelnadeln steckt.

Doch mein Leben sah lange Zeit ganz anders aus: Ich war über 20 Jahre lang mit Leib und Seele LKW-Fahrerin!

Wie 1000 Kilometer Warten meine Kreativität weckten

1991: Der Start in die Freiheit auf Rädern

Ich habe im Jänner 1991 mit dem LKW-Fahren begonnen. Zuerst war ich mit einem Hängerzug in Österreich unterwegs. Später, als ich auf den Sattelzug umgestiegen bin, habe ich ganz Europa bereist. Es war ein Job, der mich mit Leidenschaft erfüllte. Das Gefühl von Freiheit, die endlosen Straßen, das Zickzack-Kurven auf dem Kontinent – ich habe meinen LKW und meine Arbeit geliebt.

Von der Spedition bis zur Rückkehr ans Steuer

Mein Leben war immer voller Wandel: Nach 15 Jahren am Steuer war ich Assistentin der Geschäftsleitung und Sachbearbeiterin. Dann, 2017, folgte der Umzug zu meinem Mann nach Niederösterreich. Dort machte ich den Busführerschein und entdeckte das Reisebusfahren für mich.

Die Geburtsstunde der Sorgenwürmchen

Als Corona das Reisen abrupt stoppte, kehrte ich Ende 2021 zu meiner großen Liebe, dem LKW, zurück.

Gerne teile ich einige Eindrücke aus dieser besonderen Zeit. Als ich Ende 2021 nach Corona zu meiner großen Liebe, dem LKW, zurückkehrte, war dies mein treuer Begleiter: Ein schöner weißer DAF. Es war mehr als nur ein Arbeitsgerät – er war meine "Prinzessin" auf Rädern, die ich über alles geliebt habe.

Gerade in dieser zweiten Phase als LKW-Fahrerin, fand ich in den notwendigen Wartezeiten eine neue, kreative Beschäftigung. Wenn die Stunden am Rastplatz oder im Industriegebiet mal wieder lang wurden und ich meinen LKW schon bis aufs Kleinste geputzt und poliert hatte, gab es immer noch meine Sorgenwürmchen. Sie waren meine perfekte Ablenkung und die Möglichkeit, etwas mit den Händen zu schaffen, das Freude bringt.

Meine allerersten Häkelversuche waren diese kleinen Würmchen.

Sie waren einfach, schnell fertig und sind das perfekte kleine Geschenk. Sie halfen mir nicht nur, die Zeit zu überbrücken, sondern gaben mir auch die Möglichkeit, etwas Wärme und Freude zu verschenken.  Wenn ich heute ein Sorgenwürmchen häkle, denke ich manchmal an die schöne Zeit mit meiner Prinzessin zurück.

Neue Freiheit, neue Kreativität

Heute fehlen mir das Fahren und mein LKW sehr 😪 Aber die Pension ist auch wunderschön! Sie schenkt mir vor allem eines: 

Zeit. Zeit für all die Dinge, die ich während meiner turbulenten Jahre nicht machen konnte – und ganz besonders Zeit für mein Herzensprojekt: meine Handarbeitskunst! Von den ersten Sorgenwürmchen bin ich heute zu den farbenfrohen Schlüsselanhängern und Schutzengeln übergegangen. Jedes Stück, das ich heute fertige, trägt ein bisschen von dieser langen, aufregenden Reise in sich.


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